Der zweite Monat in unserem Kalender hat seinen Namen vom lateinischen Wort „Februarius“ – „sühnen“.
Verantwortung übernehmen
In diesem Monat wurde nach alten Bräuchen Reinigung praktiziert. Hierbei ging es darum, Verantwortung zu übernehmen und dies durch bestimmte Handlungen oder Rituale auszudrücken. Verantwortung für das, was getan oder unterlassen wurde. Nicht nur oberflächlich, sondern tief im Inneren. Nicht nur nach außen gerichtet, sondern nach innen zu mir selbst. Wie bin ich mit mir umgegangen?
Zur Reinigung gehörte auch die Wiederherstellung von Orientierung und Harmonie. Auf spiritueller Ebene war die Reinigung der Seele ebenso wichtig wie die des Körpers.
Das Reinigungsfest „Februa“
Im antiken Rom war der Februar die Zeit des Reinigungsfestes „Februa“. Zu Ehren der römischen Göttin Februa wurde ein großes Fest gefeiert.
Es war ein Fest der Reinigung und des Lichts. Die Feierlichkeiten beinhalteten Fackel-Festzüge und Kerzen als Symbole für Reinigung und Sühne. Manche Menschen trugen sogar Kronen mit brennenden Kerzen, um ihr inneres Reinigungsfeuer zu symbolisieren.
Dieser Tag stand für die Kraft der Sonne und des Feuers. Feuer, das reinigt und inspiriert.
Entstehung der Fastentradition
Aus diesen Bräuchen entwickelte sich die Tradition des Fastens – eine Zeit der Reinigung und des Kräftesammelns, der Besinnung und Vorbereitung auf den Frühling, das Erwachen. Das Fasten diente dazu, Körper und Geist zu reinigen und sich auf Neuanfänge vorzubereiten.
Moderne Fastenformen
Heute kennen wir vielfältige Formen des Fastens: Körperliche Reinigung und Entgiftung, gesunde Ernährung, Bewegungsfasten, Meditation, Selbstreflexion, Medienfasten, zuckerfreies Fasten, Verzicht auf negative Gedanken, Einkaufsfasten und mehr.
Beim Fasten geht es nicht nur darum, auf etwas zu verzichten oder Schlechtes loszulassen.
Es ist genauso wichtig, Gutes wieder aufzunehmen.
Positive Gedanken, gesundes Essen, nährendes Wasser (mindestens 2 Liter täglich), frische Luft einatmen und uns mit wohlwollenden Menschen umgeben. Dies sind nur einige Beispiele – es gibt noch viel mehr Möglichkeiten, Altes loszulassen und Neues zu empfangen.
Februar-Übung: Reinigung im Alltag
Lasse täglich eine Sache los:
- Etwas Materielles sein, das längst ausgedient hat
- Ein wiederkehrender negativer Gedanke
- Kaputte Gegenstände
- Lass einfach für einen Tag den Stress los
Tue täglich eine gute Sache für dich – und nur für dich!
Ruhe am Nachmittag:
- Drei Minuten Atemübung
- Betrachte 5 Minuten lang ungestört den Himmel
- Setze dich hin und tue nichts
- Mache einen kurzen Spaziergang und begrüße einen Baum
Sei liebevoll zu und achtsam mit dir! Suche dir eine Sache aus. Nur eine an jedem Tag!